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(nicht nur unsere?) Rudelführerfehler

zu viel Gewicht, zu viel Bewegung und eine Frühkastration anstatt Erziehung

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Paul Fröhlich
meine WG, mein Rudel
Vorzüge, Tricks+Macken
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HD 2007
Arthrose 2008
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Forrest Fröhlich 2011
toi toi toi 2012
Rudelführerfehler
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was mir zu sagen bleibt..

 

 

auf ein Wort:

Kranke Hunde sollen, besser, dürfen sich nicht vermehren, ganz klar.

Die Welt ist reich genug an armen Hundeseelen, die ein Zuhause dringend brauchen.

ABER Kastrationen sollten nur bei ausgewachsenen Hunden vorgenommen werden, sofern es medizinisch unabdingbar ist. Gegen ungewollte Vater und Mutterschaften reicht eine "Samenstrang-durchtrennung" oder ein Plastikhöschen in der Regel aus.

Bitte überlegen Sie immer, welch schweren Eingriff Sie vornehmen lassen -und lassen Sie sich gründlich aufklären. Nur, weil es gang und gäbe geworden ist, ein Tier dieser OP zu unterziehen, ist es noch lange nicht zwingend angebracht!!

Eine Kastration macht aus keinem Raufbold einen handzahmen Hund und ist keinesfalls ein Allheilmittel gegen eine eventuelle Rudel-Führungsschwäche!!
Wer also, wie wir, auf den derart schlechten Rat eines vermeintlich "wohlmeinenden" Arztes hört, verliert mit Sicherheit mehr als er gewinnt.

Und wer von dem natürlichen Lauf der Dinge bei einem Hundemädchen nicht gestört werden möchte, der möge die Artikel von Herrn Dr. Schrader und Herrn Dr. Cramm noch ein zweites mal lesen.

 

 
 
Pr. Dr. Mark Flückinger
Universität Zürich:
Zitat
" Eine Fütterung, die den Hund sehr schnell wachsen, insbesondere schnell an Gewicht zunehmen lässt, fördert die fehlerhafte Entwicklung der Hüftgelenke nachweislich. Ein Hund mit Veranlagung zur HD, kann sich die Hüftgelenksdysplasie geradezu anfressen."
mehr >>>(pdf-Datei)
 
Golden-Tabelle
Hunde-Gewicht in etwa:
(ohne Gewähr)
mit 2 Monaten 7-8 Kg
mit 3 Monaten 10-12 Kg
mit 4 Monaten 14-16 Kg
mit 5 Monaten 18-20 Kg
mit 6 Monaten 22-24 Kg
mit 7 Monaten 25-28 Kg
mit 8 Monaten 27-30 Kg
mit 12Monaten 28-32 Kg
ausgewachsen:29-34 Kg
 
Anmerkung:
 
Die Tabelle nennt lediglich  Durchschnittswerte. Ich denke, es ist weniger ein Problem, sie zu unterschreiten, als zu überschreiten.
Wenn Sie einen langsam wachsenden Hund haben, sollten Sie ihn sicher nicht auf den Durchschnitt hoch"päppeln".
 
Im Zweifel entscheidet ein Rippentest (nicht sichtbar, aber leicht tastbar), oder ein erfahrener Tierarzt.

 

 

Tja, Herrschaften, ich hatte es früh "drauf", Herzen für mich zu gewinnen.
 
Liebe Hundefreunde, jetzt möchte ich mich ausnahmsweise zu Wort melden,
obwohl ich Paulchen versprochen habe, dass er seine Webseite alleine gestalten darf, aber beim Thema Rudelführerfehler möchte ich selbst mit Ihnen sprechen. Denn wir haben nicht nur einen vermeidbaren Fehler gemacht, wir haben so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Aus Unwissenheit, aufgrund falscher Beratung, fehlender Informationen, und zu Anfang aufgrund unseres ersten, vorsichtig formuliert: gedankenlosen Tierarztes.
 
1) Wir haben dem Bauernhof-Hobby-Züchter nicht genau auf die Finger gesehen, bzw. die Unterlagen überprüft. Wir haben uns (natürlich) von den bezaubernden Hundebabys einwickeln lassen. Dabei hatten wir bei unserem ersten "mal gucken gehen" extra kein Geld mitgenommen, aber bitte, wozu gibt es Bankautomaten? Was sicher für jeden nachvollziehbar ist, der erst einmal so ein Fellknäuel auf den Arm genommen hat. Der Verstand setzt aus, die Liebe ein. Leider haben auch wir dazu beigetragen, dass ein "Vermehrer" sein Geld verdient. Bauernhofhund ohne Papiere, ja, DAS war uns doch egal. Zumal es eh keine Garantie auf einen HD-freien Hund gibt. Und auf einen Stammbaum haben wir auch keinen Wert gelegt.
 
HEUTE würden wir keinen Hund aus unkontrollierter Zucht kaufen. Er brauchte kein Champion zu sein, keine Ahnentafel haben, aus der blaues Blut tropft. ABER dass er aus einer verantwortungsvollen Zucht kommt, dass seine GANZE FAMILIE HD-frei ist, dass seine Eltern und Großeltern frisch und vernünftig ernährt worden sind, dass die "Mutter" nicht als Wurfmaschine
benutzt wird und wurde, DAS wären unsere Bedingungen. Und das kann man
schon kontrollieren, darüber wird Ihnen auch jeder verantwortungsvolle Züchter
gerne Auskunft geben.
 
HD - Gefährdung
Zu den Rassen, die besonders HD gefährdet sind gehören nach Untersuchungen von Dr. Mark Flückiger von der Veterinär-Chirurgischen Klinik der Universität Zürich: der Golden und der Labrador Retriever, Deutscher Schäferhund, Neufundländer, die Setter (Irish, English und Gordon) Gründe für die nach wie vor hohe Zahl von HD Erkrankungen sind der von den Rasseclubs gebilligte Zuchteinsatz dysplastischer Elterntiere (HD-Grad C), das Einkreuzen von schlecht kontrollierten ausländischen Blutlinien (insbesondere aus England, wo auch für hochgradig dysplastische Hunde keine Zuchtbeschränkung besteht!) und das weitgehende Fehlen einer Nachzuchtkontrolle.
Diese würde auch als Grundlage für eine Zuchtwertschätzung dienen
 
 
2) Wir haben uns (natürlich) den dicksten und tolpatschigsten Welpen aus dem Wurf ausgesucht. Woraus man möglicherweise zweierlei ableiten kann, dass er erstens keine Probleme hat, sich gegen die Geschwister am Napf durchzusetzen und ein kleiner "Haudegen" ist, oder, netter gesagt, über eine gewisse innere und auch äußere Stärke verfügt. Zweitens, seine Gewichtszunahme ganz besonderes Augenmerk erfahren sollte.
HEUTE wissen wir, dass Welpen, die besonders "charakterstark" sind,
eine besonders konsequente und aufmerksame Erziehung brauchen. Dafür braucht man Zeit, Geduld und Nervenstärke. Darüber hinaus ist zu schnelles Wachstum, bei dem die Gelenke kaum mithalten können, ausgesprochen HD - fördernd. Ohne "hoch gehungert" zu werden, sollten Hunde bereits im Wachstum schlank gehalten werden, auch wenn das Erwachsenwerden somit vielleicht 2-3 Monate länger dauert.
Die Gefahr, dass ins Kraut schießende Hunde Gelenkprobleme
bekommen, wird definitiv von viel zu vielen Ärzten unterschätzt!
 
"Der Hund sollte möglichst langsam und mager groß werden. Er erreicht seine genetisch vorgesehene Größe dann halt erst ein bis zwei Monate später." Zitat Dr. Daniel Koch
BITTE informieren Sie sich genauestens, was für die jeweilige Rasse noch als normal gilt und stellen Sie besser zu früh als zu spät auf "Erwachsenenfutter" um.
 
3) Da unser Paulchen versuchte, uns zu erziehen und seinen Willen durchzusetzen, riet uns unser erster TA dringend zu einer Frühkastration: "denn wir würden mit unserem Hund, einem Alpha-Tier, sonst nicht fertig".
HEUTE wissen wir, dass eine konsequente Erziehung mit ruhiger Hand,
das Problem hätte lösen müssen. Wer das Maß an Autorität nicht findet,
um sich als Rudelführer durchzusetzen, sollte besser ganz die Hände
von Welpen lassen.
Eine Kastration "um ihm den Schneid abzukaufen" ist mit Sicherheit
die falsche Wahl des Mittels bei ungebärdigen Rüden.
Der gesamte Hormonhaushalt des jungen Hundes wird durch die Früh-Kastration aus der Bahn geworfen, was vielen Erkrankungen, von der Schilddrüsenunterfunktion, über Allergien, Kreuzbandrissen, bis hin zur HD und letalem Osteosarkom die Türe öffnet.
Dass andere Hunde ihn lebenslang nicht für voll nehmen und dominieren wollen, ist für seine Psyche auch eine wirklich nicht zu unterschätzende Belastung.
Ich höre unseren damaligen TA noch sagen: Dann bleibt "er" ein Leben lang ein Kasper.. DAS fanden wir nicht schlimm, aber über die Gefahren einer Kastration, wurden wir NICHT aufgeklärt. Lassen Sie keinen Hund wegen leichterer Führbarkeit kastrieren, es ist wirklich unverantwortlich! Das Geld dafür investieren Sie lieber in eine gute Hundeschule.
 
Nachsatz Mai 2012
PD Dr. Iris M. Reichler, Vetsuisse-Fakultät, Uni Zürich.. "Allerdings nimmt die Inzidenz von Hüftdysplasie (HD) bei frühkastrierten Hunden (< 6 Monate) zu.
... Darüber hinaus scheint die Kastration auch für ein erhöhtes Risiko für Kreuzbandrisse beim Hund verantwortlich zu sein. Intakte Hunde sind demnach nur halb so oft betroffen wie kastrierte Geschlechtsgenossen.
Auszug aus: http://www.vetion.de/tierhalterwissen/wissenswertes/tierhaltertippsd.cfm?aktuell_id=14039
 
Teilübersetzung aus:
http://www.naiaonline.org/pdfs/LongTermHealthEffectsOfSpayNeuterInDogs.pdf
(Langzeiteffekte bei kastrierten/sterilisierten Hunden)
 
Das Risiko für Knochentumore steigt bei kastrierten Hunden um den Faktor 2, bei Frühkastrierten nahezu um den Faktor 4.
 
Osteosarkome sind mittlerweile die dritthäufigste Todesursache bei Golden Retrievern.
 
desweiteren:
Erhöhung des Risikos für Herztumore um den Faktor 1.6
dreifach höheres Risiko von Schilddrüsenunterfunktion
erhöhtes Risiko von Nachlassen der kognitiven Fähigkeiten im Alter
dreimal höheres Risiko für Fettleibigkeit
vierfach höheres Risiko an Prostatakrebs zu erkranken
verdoppelt die Wahrscheinlichkeit an Blasenkrebs zu erkranken
erhöht die Wahrscheinlichkeit von Unverträglichkeit von Impfstoffen
 
Hätte dieses Wissen für Paulis Leben nichts mehr ändern können, so kann es vielleicht das Leben Ihres Hundes retten oder zumindest verlängern.
Lassen Sie Ihren Hund während des Heranwachsens keinesfalls kastrieren, warten Sie zumindest, bis er wirklich ausgewachsen und seine innere und äußere Entwicklung abgeschlossen ist. (abgesehen von absolut unumgänglicher ärztlicher Indikation)
 
Bei den Hündinnen wurde festgestellt:
Die Wahrscheinlichkeit für Knochenkrebs steigt um den Faktor 3.1, wenn vor dem Ende des ersten Lebensjahres kastriert wird
erhöht die Gefahr an Milzkrebs um den Faktor 2,2
verdreifacht das Risiko einer Schilddrüsenunterfunktion
Fettleibigkeitsrisiko erhöht sich um einen Faktor von 1,6-2
zwischen 4 und 20% aller kastrierten Hündinnen leiden danach an Inkontinenz
erhöht das Risiko von einer nach innen Wölbung der Vulva, dadurch erhöhte Infektionsgefahr
verdoppelt die Gefahr an Blasenkrebs zu erkranken
verringert aber auch deutlich die Gefahr von  Mammatumoren, sofern vor dem Ende von 30 Monaten kastriert wird
 
..die amerikanische Veröffentlich kommt (in etwa) zu dem Schluss, dass Frühkastrationen großteils wesentlich mehr Schaden als Nutzen bringen, von Kastrationen -selbst erwachsener- Rüden (außer med. bedingt) abzusehen ist, die Kastration von erwachsenen Hündinnen -vor dem 30sten Monat- das Mammatumorrisiko zwar deutlich senkt, die Risiken für Milztumore, Schilddrüsenunterfunktion, Fettleibigkeit und Inkontinenz aber deutlich steigen..
 
ebenfalls wichtig:
-aus der Bielefelder Kastrationsstudie von Dr. Gabriele Niepel in Sachen Mammatumore-:
Bei unkastrierten Hündinnen erkranken zwischen 1,98 und 2,8 (maximal 18,6) von 1.000 Hündinnen (je nach Alter und Rasse), das entspricht einem Prozentanteil von 0,2 bis maximal 1,8%.
Frühkastrierte Hündinnen haben demgegenüber ein Risiko von 0,0093%, nach der ersten Läufigkeit kastrierte Hündinnen tragen ein Risiko von 0,1488%.
 
Mein Fazit:
Wenn irgend möglich keine Frühkastration bei Rüden + Hündinnen, keine Kastration von Rüden (Alternative/Samenstrangdurchtrennung),
Kastration von Hündinnen nur bei ausgewachsenen Tieren, oder zwischen der ersten und zweiten Läufigkeit.
 
Nochmals zurück zu Paulchen
Vom Teddyfell, vom "kleine Jungen Verhalten", über seine Allergien, seine Nahrungsmittelunverträglichkeiten, sein viel zu schnelles Wachstum, seine kranken Gelenke, sein kaputter Rücken, seine Schilddrüsenerkrankung, alles zusammen, bis hin zu seinem viel zu frühen Tod durch den Knochentumor, hat definitiv auch seine Ursache in unserem dritten Kardinalfehler: Frühkastration.
Ich wünsche meinem ärgsten Feind nicht, sich jemals so zu fühlen, wie ich mich heute. Seit langem ist mir klar, dass unsere Unwissenheit zu seinem Leidensweg beigetragen hat, dass wir seinen "schlechten Genen" auf ganzer Linie zugearbeitet haben.
 
Ich kann und möchte jeden Leser, der Paulis Geschichte bis hierhin gefolgt ist, von Herzen bitten, sich schlau zu machen.
Bevor er unsägliches Trockenfutter verfüttert, das Hunde austrocknet,
er seinen Welpen unkontrolliert spielen lässt, ihn frühkastriert UND Ärzten und Züchtern unreflektiert glaubt.
 
Dieses Multi-Milliarden-Geschäft, dieser enorme Wirtschaftszweig Hund,
mit all seinen Verästelungen, konnte nur so "umsatz-stark" werden,
weil wir Menschen uns haben verblöden und einlullen lassen.
Von der Industrie und ihrer Werbung und ihren Handlangern. Von vielen verantwortungslosen Züchtern, die komfortabel davon leben, ihre Hündinnen als Einnahmequelle zu missbrauchen und die Ihnen obendrein einen bunten Sack Müll mit auf den Weg geben: "Da ist alles drin, was ihr Hund braucht..."
 
Das Bedienen unserer Bequemlichkeit, unseres Zeitmangels, das Weiterreichen von Verantwortung und das Unterlassen von Nachfragen und persönlicher Weiterbildung, führt Hunde auf einen nicht mehr umkehrbaren Weg, der nicht selten weit vor der Zeit endet.
 
Ich hätte von Herzen gerne die Summe von etwa 25.000€, die allein an Ärzte, Heilpraktiker und Therapeuten geflossen sind, erhöht, wenn es ihm auch nur möglicherweise hätte helfen können (und nein, wir sind nicht reich), aber dass es so war, wie es war, ist doch ein Wahnsinn, nicht wahr?
 
Aus medizinischer Sicht ist die "Kastration" der Hunde und Katzen
(strenge Maßstäbe angelegt) überhaupt nicht zu verantworten:
Die, ihrer Keimdrüsen beraubten Tiere nehmen erheblich an Gewicht zu.
Irgendwann funktioniert ihre Schilddrüse nicht mehr so richtig, Gelenks- und Wirbelsäulenerkrankungen und andere Leiden treten in Erscheinung.
Tierklinik-HH-Rahlstedt
Frühkastrationen:
"Den Hunden (männlich wie weiblich) und ihren Besitzern die Negativfolgen der Kastration zuzumuten ist eine Riesengemeinheit."
..."Können zu Entkalkungen (Osteoporose) im Alter führen (war bei uns vor 8-5 Jahren Mode, jetzt haben wir die Demineralisierungs-Probleme bei diesen Hündinnen). Hormonelle Dysbalance/ Haarausfall/ Teddyfell: sind ein Zeichen dafür, dass das Zusammenspiel der Hormon produzierenden Drüsen massiv gestört ist, was in der Folge meist zu Insuffizienzen diverser Drüsen, v.a. der Schilddrüse, führt." Dr. med. vet. Edgar Frhr. v. Cramm
mehr>>
 
Sie finden weiterführende Informationen durch die Links, die ich eingebaut habe, sollten sich aber auch gerne auf eigene Faust durch die jeweilige Thematik "googlen", oder zur klassischen Literatur greifen. Jedes bisschen Wissen, auch jedes Infragestellen von althergebrachten Meinungen, von "Routine", kann Ihrem Hund womöglich nachhaltige gesundheitsschädliche Folgen ersparen.
 
.Seit vielen Jahren versuchen wir unseren Kunden, die ihre Hündin "kastrieren" lassen wollen, dazu zu überreden, ihr wenigstens einen Eierstock zu belassen. Diese Praxis hat sich bewährt: Keine Blutungen mehr während des Zyklus (bei vollständig entfernter Gebärmutter)- die Tiere bleiben schlank und vital.
Bei Rüden sind wir dazu übergegangen, das zu tun, was in der Humanmedizin üblich Praxis ist: die Unterbrechung des Samenstrangs. Auch hier ist zu beobachten, dass die Tiere schlank und vital bleiben. Diese chirurgischen Eingriffe bei Hündinnen und Rüden sind wesentlich unkomplizierter als die in der Tiermedizin üblichen radikal-chirurgischen Vorgehensweisen - und deshalb
auch sehr viel preiswerter."
Zitat aus
http://www.kritische-tiermedizin.de/2007/Mord_und_
Totschlag.html
 
 
4) DasRöntgenbild, das bei seiner Kastration im siebten Lebensmonat
gemacht wurde (weil er ja sowieso in Narkose lag), das quasi keine Anzeichen von HD aufwies ( rechts HD-frei, links auch nur ganz eventuell ) war trügerisch.
HEUTE wissen wir, dass nur die Kombination mit so genanntem"Stressröntgen"einen Aufschluss darüber gibt, ob eine Neigung zur HD besteht. Es soll Ärzte geben, die eine Lockerheit der Hüften mittels Tastbefund, nach einem Dutzend Lebenswochen feststellen können, aber ich halte Sie für Ausnahmen.
 
Zitat Dr. Müller, Heinsberg

Sinn und Unsinn des Vor-Röntgens
In Hundesport und Züchterkreisen ist es Tradition, den Junghund im Alter von 4 - 6 Monaten Vor-Röntgen zu lassen um sarkastisch gesagt, die Spreu vom Weizen zu trennen. Bedauerlicherweise wird dabei häufig auf eine Sedation- oder Kurznarkose verzichtet, weil der Junghund das auf den Rücken Legen und Strecken der Hintergliedmaße häufig leidlich toleriert. Das Ergebnis sind oft nicht nur asymmetrisch abgebildete Hüftgelenke sondern auch scheinbar recht stabile Gelenke. Ein Trugschluss! Durch die spezielle Lagerung bei der HD-Aufnahme verdrehen sich nämlich Gelenkkapsel, Bänder und Muskulatur und täuschen stabile Gelenkverhältnisse vor.

Stress-Röntgenaufnahmen zur Früherkennung der HD
Eine gute Frühdiagnostik erfordert zwei Röntgenaufnahmen: eine in klassischer HD-Lagerung und eine zweite als Stressaufnahme. Dabei wird ein Sandsack oder Holzkeil zwischen die Hinterbeine gelegt und durch Zusammendrücken der Kniegelenke eine auswärts gerichtete Kraft auf beide Hüftgelenke ausgeübt. Mit dieser einfachen Methode lässt sich eine eventuelle Instabilität der Hüftgelenke nachweisen. Sie ist übrigens nicht abhängig von der angewandten Kraft. Die Oberschenkelköpfe lassen sich bereits durch leichte Kompression nach außen luxieren. Die Unterschiede zwischen beiden Aufnahmen sind oft frappierend: da eine als "normal" erscheinende Hüfte und dort ein stark luxierter Oberschenkelkopf. Fachleute berechnen anhand der Stressaufnahmen einen Instabilitätsindex, der Aufschluss über den Schweregrad der HD geben soll. Diese Unterschiede erklären vielleicht, warum manche Hunde, die beim offiziellen HD-Röntgen als "HD-frei" klassifiziert wurden, im Laufe der Jahre dennoch eine schwere HD mit Arthrose der Hüftgelenke entwickeln können. Beim HD-Verfahren wird bekanntlich keine Stressaufnahme durchgeführt.
mehr >>>

Meine Fragen an Dr. Müller und seine Antworten:HIER
 
 
5) Paulchen hat (natürlich) das "gute", teure Welpenfutter, das uns der Züchter empfohlen hatte, bis zum 12.ten Monat weiter bekommen. Er wuchs und gedieh schnell und "prächtig", und wir, dumm, wie wir waren, haben uns auch noch darüber gefreut.
HEUTE wissen wir, dass zu schnelles Wachstum Gift für Hundegelenke ist,
dass zu protein- und kalorienreiches Hundefutter einem Welpen mehr schadet als nützt.
Darüber hinaus stellen wir uns heute die Frage, ob abwechslungsreiche, frische Nahrung, von Welpenbeinen an, unserem Hund nicht nur die Allergieanfälligkeit erspart hätte, sondern auch die Folgen der genetischen Dispositionen in Sachen Gelenke. Je länger wir uns mit HD und anderem beschäftigen, desto sicherer sind wir, dass viele Erkrankungen zu je einem Drittel genetisch bedingt sind, durch falsche Haltung und Überlastung entstehen oder gefördert werden, und zuvorderst durch enzymatisch tote, konservierte und belastete Industrienahrung.
Und wer noch glaubt, dass er einen Hund mit 15 Cent pro Portion Trockenfutter gesund ernähren kann (siehe Stiftung Warentest), sollte sich das vermeintlich gesparte Geldauf ein Sparbuch legen. Er wird es für Tierarztbesuche brauchen.mehr>>>
 
Heute, 2016, geht die WHO davon aus, dass 70% aller Erkrankungen beim Menschen ernährungsbedingt sind. Ich gehe davon aus, dass das Verhältnis bei Hunden -und anderen Haustieren- NICHT anders ist.
 
6) Wir fanden unserenglatten Dielenboden natürlich optimal zum Säubern,
ein kleiner Hund, schleppt ja doch eine ganze Menge Schmutz ins Haus..
HEUTE wissen wir, dass alle glatten Böden für Hunde, besonders während der Wachstumsphase "Gift" für die Gelenke sind, denn sie müssen sich beim starten und landen weitaus mehr anstrengen, als auf einem "griffigen" Bodenbelag. Bitte lesen Sie, was ein Fachmann dazu sagt.mehr>>
 
 
7) Was haben wir doch für einen ausdauerndenkleinen Hund, und wie schön er nachjedem Spaziergang schläft, wie ein kleines Murmeltier..
HEUTE wissen wir, dass Überlastungen, gerade im Welpenalter, der HD zuträglich sind. Kleine Hunde laufen ihrem Rudelführer bis zur totalen Erschöpfung hinterher, und sie spielen sich zwar nicht um den Verstand, aber um ihre Gesundheit, wenn man sie lässt.
WIR sind in der Verantwortung, auf unsere Hunde zu achten und beim Spaziergang auf die Uhr zu schauen, ganz gleich "wie schön er gerade spielt". Faustregel (nach Flückinger) 1 Minute pro Lebenswoche / pro Spaziergang!!
Feste Ruhe-, bzw. Schlafzeiten sind im Übrigen nicht nur Kleinkindern, sondern auch jungen Hunden förderlich!
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Wir glauben nicht nur, dass wir vieles falsch gemacht haben,
wir wissen es.
Es ist mir als Laien nahezu unmöglich, Hundehalter "aufklären" zu wollen; wenn uns heute bei längeren Spaziergängen Welpen begegnen, die vor Erschöpfung kaum noch ein Bein vor das andere bekommen, versuche ich zumindest, die Bitte los zu werden, sich doch einmal bei Fachleuten wie Flückinger, Cramm oder Schrader in Sachen "Großwerden" zu informieren.
In Sachen Frühkastration und Ernährung erscheint mir jeder Versuch einer "Aufklärung" nahezu noch aussichtsloser, dabei sind diese beiden Bausteine der Hundegesundheit so überaus wichtig.
 
Alles, was mittlerweile einfach üblich ist, wird nicht mehr in Frage gestellt, und Haus-Tierärzte weisen schlichtweg einfach nicht genügend auf die Gefahren hin, die ich Ihnen hier geschildert habe. Vielleicht wissen sie nicht genug darüber, vielleicht ist das Interesse an gesund und vernünftig heranwachsenden Hunden auch nicht ausgeprägt genug.
Ich weiß, dass das anmaßend und verunglimpfend klingt, dabei will ich nicht DEN Tierärztestand in Verruf bringen, aber Aufklärung tut mehr als Not.
Und hier sind nun einmal die Tierärzte der erste und leider oftmals einzig akzeptierte Ansprechpartner der Hundehalter.
Allein fünf Minuten vernünftige Tipps von ihrer Seite könnten so manchem Hund viel Leid ersparen.
Gegen genetische Disposition ist auch ein Tierarzt machtlos, wenn der Welpe auf der Welt ist, aber gegen Unwissenheit der Hundehalter ist er es nicht.